Unsere erste und liebste Insel der Kanaren möchten wir auf unserem Camper Reiseblog gerne die größte Aufmerksamkeit schenken. Einfach, weil es uns dort so gut gefallen hat. Aber auch wenn Du keinen Camper hast, wird Dich dieser informative Artikel ganz bestimmt interessieren.
La Palma die Isla Bonita
La Palma, die drittkleinste Insel der Kanaren, zählt für viele Urlauber zu eine der schönsten, wenn nicht sogar zu DER schönsten kanarischen Insel überhaupt. Aus diesem Grund wird sie (auch von den Einheimischen) oft und gerne als die „Isla Bonita“ („schöne Insel“) bezeichnet. Für uns war das Grund genug, um unsere Kanarenrundreise mit unserem Mini-Camper genau dort zu beginnen. Die Fährverbindung vom spanischen Festland nach La Palma, aber auch zu den anderen Inseln, haben wir in diesem Blogartikel ausführlich beschrieben.
La Palma – die Fakten
Entstehung: vor 3 Millionen Jahren
Flächengröße: 708 km2
Einwohner: 83.400 davon deutsche Auswanderer: 5%
Hauptstadt: Santa Cruz de la Palma
höchster Berg: Roque de los Muchachos (2425m)
Tourismus: 180.000 Besucher pro Jahr (2019)
letzter aktiver Vulkan: 19.09.2021 (85 Tage)
einzige Kanareninsel mit ganzjährig natürlich fließendem Wasser
Bademöglichkeiten auf La Palma
Auf La Palma kann man die Sandstrände und tollen Bademöglichkeiten fast an einer Hand abzählen, aber dafür ist die schöne kleine Insel auch nicht bekannt und allseits geliebt. Die meisten Urlauber kommen auf die Insel um die Abwechslung zu genießen und vor Allem um zu wandern, denn das kannst Du auf La Palma überall ausgesprochen gut.
Im Norden der Insel befinden sich steile Buchten, die sich nicht zum Baden eignen. Im Nordosten finden sich zwei Meerwasserschwimmbäder: einmal das Charco Azul in der Gemeinde San Andres y Los Sauces und zum Anderen das Meerwasserschwimmbad in La Fajana. Im Westen der Insel gibt es mehrere touristische und wunderbare Sandstrände, wie den Charco Verde oder den Playa in Puerto Naos. Im Osten gibt es in der Hauptstadt Santa Cruz de la Palma einen ganz neu angelegten Sandstrand und die Strände Playa Los Cancajos und Playa de Bajamar. Den aus unserer Sicht schöntenen Sandstrand findest Du allerdings nur am Playa de Nogales im Osten der Insel.
Charco Verde
Charco Verde heißt auf Deutsch grüne Pfütze, da bei Niedrigwasser die Felsen zum Vorschein kommen, welche mit mit grünen Algengewächsen übersät sind. Der ganze Strand ist belebt von einem exotisch anmutenden grünen Schimmer. Das Beste Schauspiel bietet sich in den Abendstunden, wenn viele Badegäste bereits gegangen sind und die grünen Felsen in der Abendsonne leuchten.
Dieser Strand ist natürlich auch viel touristischer als der im Nachbarort El Remo. Die Parkmöglichkeiten sind vielfältig und auch der ganze Strand wunderschön angelegt. Es gibt eine kleine Strandbar und ein Volleyballfeld. Wenn Du Glück hast, ergatterst Du Dir einen der wenigen Sonnenschirme. Beim Schwimmen ist allerdings etwas Vorsicht geboten. Gerade bei Niedrigwasser kommen die vielen Felsenkanten zum Vorschein, die (wenn sie noch im Wasser versteckt sind) natürlich auch sehr gefährlich sein könnten.
Playa des Nogales
Dieser Strand ist ein wahres kleines Juwel. Doch um an diesen Strand zu gelangen, musst Du vom großen offiziellen Parkplatz, ca. 600m Fußweg auf Dich nehmen. Jede Menge Treppen und schmale Wege führen an einer großen Höhle vorbei, bevor Du an diesem feinen schwarzen Sandstrand ankommst. Allein der Weg dorthin bietet bereits eine spektakuläre Aussicht. Die Wellen sind, wie für den Atlantik gewöhnlich, meist zu heftig um darin zu schwimmen. Aber für eine Abkühlung reicht es allemal. Als Surfer bist Du hier natürlich bestens aufgehoben, zumindest wenn Du bereit bist, Dein Equipment den weiten Weg nach unten zu tragen.
Wir waren einmal ganz früh am Morgen an diesem Strand, kurz vor dem Sonnenaufgang und ganz alleine. Dabei konnten wir die Gelbschnabelsturmtaucherjungen bei Ihren ersten Flugversuchen beobachten. Diese besondere Vogelart kannst Du am Playa de Nogales auch Abends nach Sonnenuntergang sehr intensiv hören. Die Vogelstimmen erinnern ein wenig an lachende Zwerge.
Piratenbucht (Porís de Candelaria) auf La Palma
Ein hoch angepriesenes Highlight in jedem Reiseführer ist die sogenannte Piratenbucht. Sie befindet sich in der Gemeinde Tijarafe. Der Weg bis hinunter zur Bucht ist steil (wirklich ausgesprochen steil, manchmal fragen wir uns, ob die Autos das wohl schaffen können) und die Straße sehr eng.
Mit Deinem Camper würden wir Dir diesen Weg nicht empfehlen. Mit einem kleinen Mietwagen ist es kein Problem, obwohl Du dennoch vorsichtig und langsam um die Kurven fahren musst, nicht an jeder Stelle der Straße passen zwei Autos nebeneinander. Ein wenig Nervenkitzel bieten die Straßen auf La Palma sehr oft. Dazu kannst Du hier mehr lesen.
Es gibt natürlich auch eine schöne Möglichkeit die Streckke bis hinunter zur Bucht zu erwandern.
Vom untersten Parkplatz aus, führt ein kurzer und schmaler Fußweg direkt zu den Häusern.
Die Bucht liegt unter einem riesigen Felsüberhang und sehr versteckt. So kann man sich sehr gut vorstellen, wie dieser Ort der Legende nach als ein wahres Schmugglerparadies galt. In der Piratenbucht befinden sich ca. 20 weiße Steinhäuser, die in die Felsen eingeschlagen wurden. Sie gehören hauptsächlich Palmeros, welche diese Häuser über Generationen weitervererbt wurden. Offiziell sind diese Behausungen illegal, jedoch von der Inselregierung geduldet. Sie dienen den Besitzern dort hauptsächlich als Wochenenddomizile.
Als wir in die Bucht hineinlaufen, sehen wir ein paar wenige Menschen an ihren Häusern herum werkeln und nicht gerade freundlich drein blickend. Kein Wunder, wenn man ständig von fotografierenden Touristen belagert wird. Man kann den Besuch natürlich gleich zum Baden nutzen.
Der Wolkenwasserfall von La Palma
Es sieht so weich und kuschelig aus, wie die Wolken über die Gebirgskette fallen. Vom Nordosten der Insel quellen die Passatwolken sich so langsam über die 2000m hohe Gebirgskette der Cumbre Nueva und Cumbre Vieja. Im Westen lösen sich die Wolken meist wieder auf und man sagt, dass auf der Westseite das Wetter immer ein bisschen schöner ist, der Wind ein bisschen weniger bläst. Dafür wirkt die Landschaft etwas zerklüfteter und zumindest in den Sommermonaten nicht so grün, wie im Osten.
Dieses Naturschauspiel sieht Du Dir am besten von El Paso an oder vom Aussichtspunkt Mirador Astronómico del Llano del Jable an.
Die Banane auf La Palma
Bananenplantagen. Alles voll mit Bananenplantagen.
Banane ist auf La Palma ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor.
Schon seit wir im Süden angekommen sind, fahren wir unentwegt an Ihnen vorbei. Und hier im Westen der kanarischen Insel sind sie allesamt mit weißer Folie abgedeckt. Die Plastikplanen schützen die empfindlichen Bananenblätter vor dem starken Wind, sehen aber natürlich nicht gerade schön aus. Manche Touristen sind direkt enttäuscht, weil die Bananenplantagen einen großen Teil der Insel einnehmen, gerade auch an den Küsten entlang.
Der Geschmack ist viel intensiver, als wir ihn aus Deutschland kennen und von der Größe sind sie um einiges Kleiner als ihre Konkurrenten vom spanischen Festland. Auch in einem Bananenbrot verarbeitet, schmecken sie vorzüglich.
Der Nachthimmel über La Palma
Die Inselregierung verabschiedete 1988 ein ganz besonderes und einmaliges „Himmelsgesetz“, welches die Lichtverschmutzung des Sternenhimmels minimieren und regeln soll. Besondere und gedimmte Straßenbeleuchtung oder das Nachtflugverbot sind wichtige Bestandteile dieses Gesetzes. Aber warum? Ganz einfach, weil der kanarische Sternenhimmel aufgrund der geographischen Lage und der klimatischen Verhältnisse in Höhenlagen über 2000 Metern zu einem der besten und klarsten Sternenhimmel der Welt zählt.
Und das sagen nicht nur wir, sondern sogar die UNESCO, die La Palma im Jahr 2012 sogar offiziell zum weltweit ersten „Starlight Reserve“ ernannte. Auf dem Gipfel des Roque de los Muchachos haben sich daher zahlreiche astronomische Einrichtungen zur Sternenbeobachtung angesiedelt.
In der Sternwarte des Instituto de Astrofísica de Canarias, können Sternenbegeisterte auch Führungen oder betreute nächtliche Sternenbeobachtungen buchen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit forschen dort internationale Wissenschaftler.
Selbst mit unserer kompakten Sony Kamera, konnten wir spektakuläre Aufnahmen der Milchstraße machen. Ein absolutes Highlight für jeden „Hobby Sternenforscher“.
Hast Du eine weitere Frage oder möchtest einfach etwas los werden, wovon alle profitieren, dann lass doch gern einen Kommentar da.
Vielen Dank! Maria & Christian.